Mittwoch, 21. Januar 2009

Pauls Geburtstag

Heute gibt es keine Gedichte, nur die Aufforderung an alle, die das hier lesen, einen mindestens dreifachen Toast auf Paul auszusprechen, der heute sechs Jahre alt wird.
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Vergessen

Kann sein, dass es nur Worte waren,
die uns ans Ufer spülten
mitten unter die schlaflosen Pfützen,
die vorlauten Sterne mit Mützen auf jeder ihrer Spitzen
Wir sahen uns nicht an
Rücken an Rücken durchschritten wir die Nacht
Auf der Suche nach einem Ort
An dem die Worte wählen wie sie klingen
Die Sätze beweisen, wozu sie fähig sind

Wir sind weit davon entfernt so etwas
Wie Gleichgewicht zu finden
Oder den Tag von dem wir Jahre später sagen können
Er war groß
Und einer geht los, um das Salz in der Suppe zu kaufen
Immer der gleiche Eröffnungszug
Die Münder laufen über
Leere Worte fließen über die Ränder
Die ein Leben behüten
Während die andere Seite
Glänzend polierte Gedanken ins Feld schickt

Ich aber gerate durcheinander
Löse mich auf
Ich umwehe den Liebsten
Ich, der Hauch des Vergessens
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Spiegelbilder

Spiegelbilder
Spiegeln Bilder
Gesichter und Geschichten
Erinnerungen an nie Erlebtes
Träume von anderen
Zeichnen ein
Gesicht
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Zeit

Das Schaukeln in der Luftblase
Auf den Zeigern der Uhr
Die dich weg stoßen
(geh weg, stör uns nicht)
du gehörst nicht in die Zeit
dieser Moment in dem die Zeit stehen blieb
immer wieder stehen bleibt
wie er da am See steht
ganz still, sehr aufrecht
die Steine sorgsam auswählt
den See fixiert
ein Auge geschlossen
der Wind streicht ihm zärtlich über die Haare,
die Wangen, die Hände
(wie gerne wäre ich der Wind)
und dann wirft er
der ganze Körper konzentriert,
jede Sehne gespannt,
wenn er ausholt, rutscht ihm eine Locke in die Stirn
Jedes Mal
Und in dem Moment, bevor der Stein das erste Mal
die glatte Oberfläche in Kreise legt,
steht die Welt still,
nichts bewegt sich,
kein Vogel singt,
kein Blatt rauscht,
selbst die Wolken stehen still,
die ganze Welt hält den Atem an, bis der Stein aufschlägt,
die Züge des Steinewerfers sich entspannen
und mit jedem weiteren Aufschlagen des Steines
öffnet sich sein Mund,
öffnet sein Lächeln sein Gesicht
und neben mir schlagen kreischend die Tränen auf
und versickern im Moos.
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