Mittwoch, 7. März 2012

Manchmal

Und manchmal
Das weißt du doch auch
Ist es zu kalt um die Wahrheit zu sagen
Oder vielleicht weil wir uns überfressen haben
An den schillernden Lügen
Und dann fällt ein Gedanke
Fällt auf und wir wissen nicht was zu tun ist
Wir verschlucken uns wir lachen ungeschickt
Es wird einige Grad wärmer
Das Licht hat jetzt eine besondere Kraft
Wer sind wir diese Kraft zu stören
Für einen kühlen Gedankengang
Langsam wird unser Schlucken routinierter
Bis uns schließlich die Temperatur
Nichts mehr anhaben kann
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Dienstag, 6. März 2012

März

Schon im März sind wir der Welt zurück geschenkt worden
Und haben es nicht einmal gemerkt
Was passiert wenn man den rechten Moment versäumt
Ein Versäumnis. Ein Versagen.
Ein notorisches zu spät kommen und nachsehen
Nur das Zögern
bleibt
Und denkt sich Verse aus und Erklärungen
Verkleidungen auch
Beharrt auf sein Bleiberecht
Wenigstens noch bis April
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Sonntag, 4. März 2012

Rund und unbewohnt

Ich habe mich in mir selbst verborgen
beim Versuch einer Verbundenheit
(Verbindlichkeit – das Verbandsmaterial der Einsamen)
Ich beiße den Wörtern auf die Zunge
(damit die Wunden frisch bleiben)
Das Vertrauteste in meinem Leben ist die stumme Anklage
in meinem Bauch (rund und unbewohnt)
wenn der Zweifel verblüht
bleibt die Verzweiflung.
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Mittwoch, 29. Februar 2012

Sehr geehrte Frau Sexton,

Allmählich wird es hell
Das Licht teilt das Wasser
D.h. ich könnte gehen
Wenn ich mich bloß erinnern könnte
Wie man einen Schritt vor den anderen setzt
Statt ihnen hinterher zu trauern
Bevor sie gegangen sind

Ihnen zu schreiben
Ist ein wenig so
Als würde jemand ein Portrait von mir malen lassen
Nur um es später in einem modrigen Keller zu vergessen
(allein des Geruches wegen)
Ich möchte Sie fragen ob Sie jemals über Lots Frau nachgedacht haben
Ich meine warum sah sie zurück?
Ich stelle mir vor
Wie Sie mit Frau Plath an der Theke sitzen
Sie unterhalten sich über den Tod
Sie amüsieren sich prächtig
In einer dunklen Ecke sitze ich
Ich schreibe Ihnen dann zerreiße ich die Briefe und rudere zurück
Habe ich Ihnen das jemals erzählt?
Ich habe Kinder wie Sie
Wenn ich sie morgens weggebracht habe an diese Orte
An denen sie lernen wie traurig das Leben ist
Sitze ich im Auto auf dem Parkplatz
Meistens ist es grau und feucht und lau.
Irgendetwas in mir versucht mich zu wecken
Ich denke schon lange nicht mehr aber ich schreibe
Als wäre das ein Grund noch länger zu leben
Ich habe bald Ihr Alter erreicht Frau Sexton,
Das macht mir Angst.
Wir haben nur scheinbar einige Dinge gemeinsam
Wenn ich die Insel erreiche (rudernd)
Werde ich an Lots Frau schreiben.
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Freitag, 24. Februar 2012

...

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Dienstag, 21. Februar 2012

Licht

Ich beschäftige mich mit den ausgesparten Sternen
in einem Gedicht von P.P. Pasolini.
Er nennt es Projekt.
Er sorgt dafür, dass nicht zu viel Licht auf seine Wissenschaft vom Licht fällt.

Was wissen wir vom Licht?
Vom scheinbaren Licht,
von den erhellenden Momenten und ihren Schatten?

Licht, lese ich, ist der kleine sichtbare Teil der elektromagnetischen Strahlung, die in
Wellen von einer Lichtquelle gesendet wird. Licht und Hitze gehören zusammen.

Kein Wort davon, was das Licht bricht.

Als wäre das Licht diese verzweifelte Lebendigkeit von der er spricht.
Die nichts zu tun hat mit den Sternen.
Sterne, die der Volksmund als Himmelskörper bezeichnet.
Das Licht aber ist körperlos.

Was wissen wir vom Licht, solange wir niemals einem Stern
beim Verlöschen zugesehen haben?
Und warum können wir dennoch nicht unterlassen, davon zu reden?
Als wäre das Licht etwas, das Fragen in Gang setzt
und die Aussparung (der Verzicht!) auf jegliche Antwort.
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Sonntag, 19. Februar 2012

Ich bin Marita

Bei mir ist es anders
Ich trinke nicht um zu vergessen
Ich trinke um mich zu erinnern
Was Zeit bedeutet
Und damit ich mich fürchte
Vor dem Verlust der Angst
Nie ist das Erinnern so klar
Wie in diesen durstigen Momenten
Zwischen den Gläsern
Ich ziehe mich aus
Vor jedem und allen
Ich käme mir anderenfalls so unbekleidet vor
Wie sich der Schaum spiegelt in meinem Blick
Ich lasse mir Geschichten erzählen
Wer sie erzählt ist egal
So lange sie nur unglaubwürdig sind
Gesalzen mit diesem leichten Schwindel
Den man am deutlichsten in den verrauchten Gesichtern erkennt
Ich halte mich an die Angst
Das ist meine Richtschnur
An dieser Linie entlang trinke ich mir zu
Ich bin Marita
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Dienstag, 14. Februar 2012

...

Die Kühnheit einer sehr genauen Betrachtung
Hinter der man nicht spurlos verschwinden kann
Das ist nichts was man wählt
Nichts dem man sich hingibt
Das ist keine Verwandlung in eine Schneeflocke
Dieser kurze Tanz in der Luft
Der nur deshalb so köstlich ist
Weil er mit der Auslöschung endet
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