Eine Art Tagebuch

Ich bin ein Räderwerk. Ich bestehe aus mehreren, miteinander unverbundenen Ideen. Sobald sie sich verbinden, löschen sie einander aus.

Wir sind weit entfernt von der Idee einer Demokratie. Gerade in der Kunst sind wir weit entfernt von Gleichberechtigung. Von einer Haltung, die diesem Begriff nahe kommen könnte. Ihn berühren und ernst nehmen würde.
Würde ist ein weiterer Begriff, den man zum weiten Begriff machen kann, wenn man ihn nicht erklären und verstehen will. Der Künstler, der nach Erfolg strebt, benimmt sich würdelos. Nehmen Sie mich als Beispiel. Um meine Worte zu verkaufen, um gelesen zu werden, poste ich in Foren, schreibe Rezensionen für virtuelle Feuilletons, ohne darum gebeten worden zu sein, und – was weitaus schwerer wiegt – ohne eine wirkliche Notwendigkeit dazu zu verspüren (außer der gelesen und wahrgenommen zu werden). Ganz schnell gelangt man dann zu diesem Punkt, an dem man beginnt sich anzubiedern (und man zu schreiben statt ich). Sich selbst verkauft man diese Art zu handeln als „Offenheit“, „Neugier“, vielleicht auch als „Unsicherheit“ und „Zweifel“.
1719mal gelesen
schneck08 - 23. Nov, 11:09

ja, 'man' kann sicherlich alles kürzen. auf's schale ego sezieren, selbst die zweifel. auch mutter theresa hat alles in letzter instanz nicht für die anderen getan, sondern für sich selbst. nur: wo ist denn die grundlinie, ab der eigenes handeln jenseits von 'anbiedern' beginnt? ich sage nicht, dass ich es weiß. auch ich schwanke zwischen hinaus! und schnell wieder hinein!, täglich. aber ein wenig handlung gestehe ich mir zu, sonst könnte ich ja gar nichts mehr 'tun'. und außer 'tun' kann ich nichts. am besten gelingt mir das beim spielen, das erlaube ich mir.

die eigene lautstärke kann man ja gottlob noch selbst regeln.

(ich hoffe, ich habe das, was sie meinten, richtig verstanden :-))

elke66 - 24. Nov, 12:17

spielen, herr schneck, ist immer eine gute lösung. und im übrigen ist es möglicherweise wirklich eine frage der lautstärke...

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