Eine alte Geschichte
Hören Sie Schritte?
Sie sollten nichts mehr hören.
Was Sie da hören, ist Ihre Gefallsucht.
Es ist schon einige Monate her,
da hatte ich mich in einen Elefanten verwandelt.
Aber dann schrieb ich etwas über Stöckelschuhe
Und er verstieß mich aus seiner Haut.
Es ist nicht so, dass ich Farben erkenne.
Was ich erkenne, sind unterschiedliche Spuren der Einsamkeit.
Die Angewohnheit immer wieder von mir zu schreiben.
Mal mit und mal ohne Bart.
Die Anerkennung zurückliegender Jahre
Diese verlorene Harmlosigkeit kindlicher Gedanken.
Es war einmal ein Kind,
dem schenkte man eine Puppe.
Wenn du sie küsst,
wird sie sich in einen Frosch verwandeln,
sagte man und das Kind antwortete
Das ist eine alte Geschichte
Wir treffen uns wieder in sieben Jahren,
hinter den sieben Bergen.
Bis dahin habe ich sämtliche Tiere
Hinter sieben Spiegel geführt.
Die Großmutter packte ihren Koffer.
Sie legte bunte Steine hinein,
die hatte der Förster bemalt,
in sieben mühevollen Jahren,
während sie auf den Wolf warteten,
aber immerzu kam nur Rotkäppchen herein.
Den Zeitsprung in den Koffer gepackt.
Mein Großvater war eine Buche,
er wollte niemals unter einer Eibe begraben sein.
Wenn wir den Teig unserer Fassungslosigkeit anrührten,
zeigte er auf meine Großmutter und sagte:
Sie stirbt für mich. Sie tut es schon seit Jahren.
Zu Hause stillte meine Mutter den Durst nach Erlösung
Mit einer handlichen, sehr klaren Flüssigkeit.
Vielleicht dachte sie, sie trinkt ihre eigenen Tränen,
vielleicht dachte sie, das Denken lässt sich ertränken,
Vielleicht dachte sie: jetzt zeig ich es euch. Ich denke einfach nur an mich.
Ich traf diesen Mann
Er hieß Anne Sexton
Und nahm mir den Whisky aus der Hand
Du wirst schön weiterleben, sagte er
Es gibt noch so viel zu schreiben
Und deine Koffer habe ich längst gepackt
Aber du willst sie nicht öffnen, sagte ich.
Da lachte er und verschwand.
Ich nahm einen Schluck von diesem
Und einen Schluck von jenem hinterher.
Ich legte mich zwischen rotbunte Kissen
Und fürchtete seine Wiederkehr.
Ich wusste nicht, dass es nicht nötig war,
dass er noch einmal erschien.
Er war Anne Sexton
Und als solche unsterblich.
Er hatte mich um den einfachen Weg gebracht.
Ich würde ein Mütterchen suchen,
sanft wie ein Klavier und lang wie der Wind.
Aber schon waren die sieben Jahre vergangen
Und wir trafen uns hinter den sieben Bergen.
Die Koffer voller Manuskripte
Und anderer ausgestorbener Tiere,
zu sagen hatten wir nichts.
Sie sollten nichts mehr hören.
Was Sie da hören, ist Ihre Gefallsucht.
Es ist schon einige Monate her,
da hatte ich mich in einen Elefanten verwandelt.
Aber dann schrieb ich etwas über Stöckelschuhe
Und er verstieß mich aus seiner Haut.
Es ist nicht so, dass ich Farben erkenne.
Was ich erkenne, sind unterschiedliche Spuren der Einsamkeit.
Die Angewohnheit immer wieder von mir zu schreiben.
Mal mit und mal ohne Bart.
Die Anerkennung zurückliegender Jahre
Diese verlorene Harmlosigkeit kindlicher Gedanken.
Es war einmal ein Kind,
dem schenkte man eine Puppe.
Wenn du sie küsst,
wird sie sich in einen Frosch verwandeln,
sagte man und das Kind antwortete
Das ist eine alte Geschichte
Wir treffen uns wieder in sieben Jahren,
hinter den sieben Bergen.
Bis dahin habe ich sämtliche Tiere
Hinter sieben Spiegel geführt.
Die Großmutter packte ihren Koffer.
Sie legte bunte Steine hinein,
die hatte der Förster bemalt,
in sieben mühevollen Jahren,
während sie auf den Wolf warteten,
aber immerzu kam nur Rotkäppchen herein.
Den Zeitsprung in den Koffer gepackt.
Mein Großvater war eine Buche,
er wollte niemals unter einer Eibe begraben sein.
Wenn wir den Teig unserer Fassungslosigkeit anrührten,
zeigte er auf meine Großmutter und sagte:
Sie stirbt für mich. Sie tut es schon seit Jahren.
Zu Hause stillte meine Mutter den Durst nach Erlösung
Mit einer handlichen, sehr klaren Flüssigkeit.
Vielleicht dachte sie, sie trinkt ihre eigenen Tränen,
vielleicht dachte sie, das Denken lässt sich ertränken,
Vielleicht dachte sie: jetzt zeig ich es euch. Ich denke einfach nur an mich.
Ich traf diesen Mann
Er hieß Anne Sexton
Und nahm mir den Whisky aus der Hand
Du wirst schön weiterleben, sagte er
Es gibt noch so viel zu schreiben
Und deine Koffer habe ich längst gepackt
Aber du willst sie nicht öffnen, sagte ich.
Da lachte er und verschwand.
Ich nahm einen Schluck von diesem
Und einen Schluck von jenem hinterher.
Ich legte mich zwischen rotbunte Kissen
Und fürchtete seine Wiederkehr.
Ich wusste nicht, dass es nicht nötig war,
dass er noch einmal erschien.
Er war Anne Sexton
Und als solche unsterblich.
Er hatte mich um den einfachen Weg gebracht.
Ich würde ein Mütterchen suchen,
sanft wie ein Klavier und lang wie der Wind.
Aber schon waren die sieben Jahre vergangen
Und wir trafen uns hinter den sieben Bergen.
Die Koffer voller Manuskripte
Und anderer ausgestorbener Tiere,
zu sagen hatten wir nichts.
elke66 - 2. Okt, 15:40
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