Wie ich dich endlich doch noch verloren habe

Auf einmal hatten wir das Winken mit den Augen verlernt
Als hätten wir es nie gekonnt
Da war nur noch ein durchschaubarer Rest
Ein Schulterzucken
Ein Nichtverstehen
Wo das Geheimnisvolle geblieben ist
Da sind immer noch diese Augen
Da ist ein restlos unveränderter Blick
Der nichts berührt wenn er sich mit meinem Blick kreuzt

So viele Nächte bin ich zum Mond gelaufen
Habe die Worte gesucht
Die Gesten die dich erreichen
Damit du wiederkommst
Damit du immer wiederkommst
Und ich Trost schöpfen konnte
Aus deinem Atem
(wie fern er auch sei)
Selbst die roten Ameisen habe ich gefragt
Ob du mich liebst
Ich nahm deine Sätze mit mir wenn ich ging
Um nicht einen Wimpernschlag zu vergessen

Und an den Tagen tanzte ich auf deinen Blicken
Die Zeit lief auf unseren Sohlen
Und unsere Blicke immer himmelwärts
Als wir noch an den Abgrund glaubten
Der die Lüge von der Wahrheit trennt
Die Geschichte vom Märchen
Und unsere Angst alles in ein geheimnisvolles Licht hüllte
Selbst die Falten und kahlen Stellen
Bargen Schönheit hinter diesem Schleier
Jenseits von allem Verständnis

Du warst so dunkel wie die samtene Nacht
Deine Berührungen so unbegreiflich
Dass ich mich auflöste
Bis ich keinen Namen mehr hatte
Und kein Gesicht
Und deine Hände spielten auf dem Hohlraum meines Körpers
(du hast nie behauptet dass es Liebe ist)
Bis die Saiten rissen
Und ich die Augen aufschlug

Im Spiegel saß eine ratlose Frau
Die sich mit leeren Händen
Die Augen zuhielt
Und glasklar sah wie der kleine durchschaubare Rest
Verzweifelt zu entkommen versuchte
Dieses glockenhelle Klingen des Abschieds
Von einem Blick der nichts mehr verloren hat
274mal gelesen

Aktuelle Beiträge

Ein gesundes, erfolgreiches...
Ein gesundes, erfolgreiches und glückliches Neues Jahr...
die mützenfalterin (Gast) - 4. Jan, 13:05
Schade,
Schade, dass die Xanthippe-Gedichte nun unter Verschluss...
Bess (Gast) - 30. Dez, 14:38
Die Natur des Menschen
Canetti hat die Natur des Menschen auf dem Punkt gebracht....
Susanne Haun (Gast) - 11. Okt, 20:14
Elias Canetti Über den...
"Das Versprechen der Unsterblichkeit genügt, um eine...
Weberin - 11. Okt, 13:25
wie schön. vielen dank....
wie schön. vielen dank. (besonders für die spanische...
Weberin - 21. Aug, 18:44
gedächtnisbruch
der siebte himmel ist ein lichtjahr und aus sägestaub...
M-undpartie (Gast) - 21. Aug, 13:41
Narben
Die verwundete Stille rauscht vorbei meine Weigerung...
Weberin - 21. Aug, 09:59
Und als Fußnote steht...
Und als Fußnote steht da immer der Tod irgendwie ist...
Sofasophia - 13. Aug, 12:14
"Ein hungriger Blick Und...
"Ein hungriger Blick Und hinter den Ohren All das Geschriebene Ausgetriebene Wie...
Bess (Gast) - 10. Aug, 22:51
Zusammen
Ein Stück hartgewordenes Brot Auf der Fensterbank Die...
Weberin - 10. Aug, 18:38

Web Counter-Modul


Suche

 

Status

Online seit 6077 Tagen
Zuletzt aktualisiert: 4. Jan, 13:05

Credits

Alle Links in Popups öffnen

alle Links auf der aktuellen Seite in einem neuen Fenster öffnen 

Angst
Das lichtscheue Zimmer
Die kurze Geschichte eines langen Lebens
Die Nes Briefe
Ein Mann
Eine Art Tagebuch
es war einmal
Farben
Gesänge
Jede Beschreibung ist falsch
Literaturtage 2010
Literaturtage 2011
November
Orte
Prosa
Rezensionen
... weitere
Profil
Abmelden
Weblog abonnieren