Zitate
"Das Versprechen der Unsterblichkeit genügt, um eine Religion auf die Beine zu stellen. Der bloße Befehl zum Töten genügt, um dreiviertel der Menschheit auszurotten. Was wollen die Menschen? Leben oder sterben? Sie wollen leben und töten, und solange sie das wollen, werden sie sich mit den unterschiedlichen Versprechen auf Unsterblichkeit begnügen müssen." (1942)
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Es gab "mein Leben" so wenig wie
Liebe eine Sache des Besitzes ist.
Der biografische Stil täuscht.
(Karl Krolow)
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Wir wachsen auf den Tod zu.
Wir verweigern der Zeit ihren Bestand.
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In der Kunst geht es nicht um eine Anleitung zum richtigen Leben, sondern um die Erfahrung des Zweifels. Die Kunst geht nicht auf in der Wirklichkeit [...] Vielmehr liegt ihre Stärke in dem Abstand, den sie erlaubt, nicht zuletzt zu den eigenen Kategorien des Richtigen und Falschen
Hanno Rauterberg in der Zeit vom 03. Mai 2012
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»Ich schreibe Gedichte, um zu erfahren, wovon sie handeln.«
Oleg Jurjew
"Der Vorwurf der Unverständlichkeit eines Gedichtes fällt auf den Lesenden zurück. Es sei denn er kann glaubhaft machen, daß es dem Schreibenden möglich gewesen wäre, sein Gedicht zu lesen, bevor er es geschrieben hatte."
Igor Samoljenko
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Erzählen das bedeutet, einen Bogen spannen, wo zunächst keiner ist, den Entwicklungen Struktur und Folgerichtigkeit gerade dort verleihen, wo die Wirklichkeit nichts davon bietet - nicht um der Welt den Anschein von Ordnung, sondern um ihrer Abbildung jene Klarheit zu geben, die die Darstellung von Unordnung erst möglich macht.
(Daniel Kehlmann, "Wo ist Carlos Montúfar?)
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"Und was heißt Definition anderes, als etwas an seiner äußersten Grenze genau abzustecken und zugleich ganz offen zu lassen?"
(Ilse Aichinger in einem Rundfunkfeuilleton über Adalbert Stifter)
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"Warten schenkt Wachsamkeit, indem es alles Erwartete fortnimmt."
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"Du hast meine Verse entstellt und ich danke dir sehr dafür."
(
Mathias Traxler)
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Die Einsamkeit des Schreibens, das ist die Einsamkeit, ohne die Geschriebenes nicht entsteht oder zerbröckelt, blutleer von der Suche, was man noch schreiben könnte. Es verliert sein Blut, wird vom Autor nicht mehr anerkannt. (...)
Es bedarf immer einer Trennung von den anderen Leuten um die Person herum, die Bücher schreibt. Das ist Einsamkeit. Das ist die Einsamkeit des Autors, die des Geschriebenen. Um einen Anfang zu machen, fragt man sich, was das war, diese Stille um einen herum. Und praktisch bei jedem Schritt, den man in einem Haus tut, zu allen Stunden des Tages, in jedem Licht, ob es von außen kommt oder von den tagsüber brennenden Lampen. Diese reale Einsamkeit des Körpers wird zu der unverbrüchlichen Einsamkeit des Geschriebenen.
(Marguerite Duras "Schreiben")
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