Samstag, 8. November 2008

Ein Mann (72)

Es gibt einen Mann. Er hasst mich.
Er sieht dem Schicksal ins Gesicht.
Er betrachtet die Welt und berechnet die Zukunft.
Er zählt die Gegenwart aus.
Sie liebt mich
Sie liebt mich nicht
Pflückt er dem Schicksal
Falte für Falte
Vom Gesicht
Seine Augen
(die des Schicksals oder die des Mannes?)
Sind launisch wie das Wetter
Mal grau
Mal blau
Manchmal sogar sternenklar
Wie funkelnde Versprechen
Aber dann schließt es schnell
Die Lider
Das Schicksal
Und der Mann
Lauscht dem Singsang
Der Welt
Und wiegt sich in Sicherheit
Reitet auf den Wellen der Zeit
Mit geschlossenen Augen
Bis mein Blick ihn trifft
Wie sein Schicksal.
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Ein Mann (70)

Es gibt einen Mann. Er liebt mich.
Die Nacht betritt das Zimmer
Und zieht mir die Ohren lang,
weil er nicht bei mir ist.
Er malt Nilpferde,
verteidige ich mich.
Zum Nilpferdemalen
Muss man allein sein.
Die Nacht schließt die Tür
Und schickt einen Traum
Durch das Schlüsselloch.
Im Traum zeichnen Nilpferde
Einen Mann.
Die Nacht betritt den Raum
Und hängt ihre Bilder an die Wand.
Aber die Wand weicht aus,
und die Nacht wird immer größer.
Und die Nilpferde werden immer kleiner.
Als ich erwache,
liegt ein Blatt auf meinem Mund
und neben mir
der Mann, den ich liebe.
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