Zitate

Freitag, 13. Januar 2012

Nicolás Gómez Dávila

Der Dichter übersetzt keine Vision in Worte. Seine Vision entwickelt sich aus ihnen.
Der Dichter entdeckt, was er sagen will, indem er es sagt.
Die Dichtung ist eine siegreiche Rhetorik.
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Nicolás Gómez Dávila

Im Schatten des genialen Malers mögen Dutzende begabter Maler heranwachsen, der Schatten des großen Poeten hingegen ist tödlich.
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Sonntag, 9. Oktober 2011

Marguerite Duras

Der Zweifel, das Schreiben aus ihrem unvergleichlichen Essay "Schreiben"
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Freitag, 19. November 2010

Vom Sinn eines Tagebuches:

"Wir leben auf einem laufenden Band, und es gibt keine Hoffnung, dass wir uns selber nachholen und einen Augenblick unseres Lebens verbessern können. Wir sind das Damals, auch wenn wir es verwerfen, nicht minder als das Heute –
Die Zeit verwandelt uns nicht.
Sie entfaltet uns nur.
Indem man es nicht verschweigt, sondern aufschreibt, bekennt man sich zu seinem Denken, das bestenfalls für den Augenblick und den Standort stimmt, da es sich erzeugt. Man rechnet nicht mit der Hoffnung, dass man übermorgen, wenn man das Gegenteil denkt, klüger sei. Man ist, was man ist. Man hält die Feder hin, wie eine Nadel in der Erdbebenwarte, und eigentlich sind nicht wir es, die schreiben; sondern wir werden geschrieben. Schreiben heißt: sich selber lesen. Was selten ein reines Vergnügen ist; man erschrickt auf Schritt und Tritt, man hält sich für einen fröhlichen Gesellen, und wenn man sich zufällig in einer Fensterscheibe sieht, erkennt man, dass man ein Griesgram ist. Und ein Moralist, wenn man sich liest. Es lässt sich nichts dagegen machen. Wir können nur, indem wir den Zickzack unserer jeweiligen Gedanken bezeugen und sichtbar machen, unser Wesen kennenlernen, seine Wirrnis oder seine heimliche Einheit, sein Unentrinnbares, seine Wahrheit, die wir unmittelbar nicht aussagen können, nicht von einem einzelnen Augenblick aus -."

(Max Frisch – Tagebuch 1946 – 1949)
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Mittwoch, 20. Oktober 2010

Valeria Narbikova

„Die Nacht ist wie die Nacht, und es ist offensichtlich, dass alles Licht und Schatten war und alles Licht und Schatten sein wird und sich alles nur zeitweilig in einem falschen Verhältnis befindet: die Bäume zum Eisen, die Züge zum Lastwagen, die Männer zur Frau.“
(Valeria Narbikova „Das Gleichgewicht des Lichts der Tages- und der Nachtsterne“)
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Montag, 11. Oktober 2010

Nächstenliebe

„Das waren auch Menschen, sie taten einem leid, aber es war leichter, sich zu erhängen, als sie zu lieben, wie sich selbst.“

(Valeria Narbikova „Das Gleichgewicht des Lichts der Tages- und der Nachtsterne“)
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Mittwoch, 29. September 2010

Vorübergehende Anpassungen

"Ein Berg ist eine vorübergehende Anpassung an Druck, und das Ich ist vielleicht eine ähnliche Anpassung." (Joan Didion - "Demokratie")
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Mittwoch, 1. September 2010

Eifersucht

„Die Eifersucht ist ja ein Organ, und dieses Organ hat Fühler und Hörnchen, es sitzt zwischen Herz und Magen, und wenn es in der Herzgrube zieht und im Ohr knattert, dann schläft dieses Organ noch, sowohl die Fühler wie die Hörnchen; und sogar wenn der Hals weh tut, ist das noch keine Eifersucht, und wenn das Herz weh tut, auch nicht, dieses Organ wird nicht einmal vom Blut durchströmt, es erfüllt keine einzige nützliche Funktion, es enthält kein Gramm graue Zellen, aber es ist materiell, dieses Organ! Man kann es nachts beobachten, sogar im Bahnhof am Bahnhofsbuffet, wie es sich zwischen Herz und Magen windet, es hämmert einem derart auf den Kopf, dieses abscheuliche Organ, dass alle Einzelheiten der Theke zum Vorschein kommen, dieses Organ hat einen besonderen Beutel für das Durchkauen der Details, dieser Beutel ist schmuddelig, dreckig und grau, aber eisen, wie Eisen und uneisern, wie Nerven.“

(Valeria Narbikova „Die Reise“)
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Dienstag, 6. Juli 2010

Fremde

"Bin ich ein Fremder, weil mein Haar schwarz und gekraust ist, oder seid ihr Fremde, weil eure Hände kalt und hart sind? Wer ist fremder, ihr oder ich? Der haßt, ist fremder, als der gehaßt wird, und die Fremdesten sind, die sich am meisten zu Hause fühlen."
(Ilse Aichinger, "Die größere Hoffnung")
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Montag, 5. April 2010

Betrachtung

"Was soll einem Mut machen, von allem, was man betrachtet, wenn nicht die Betrachtung selbst."
(Elias Canetti)
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